Drei große göttliche Offenbarungen

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Übersicht und Vergleich

Swedenborg Offenbarungen

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Leben und Lehre - Band 1

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Die Erdkörper im Weltall

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Leben und Lehre - Band 3 - Teil 7

Außerirdische Welten

Kapitel 35 – Die Erdkörper im Weltall

Allgemeines

Unterredungen mit Einwohnern anderer Erden

Der Planet Merkur

Der Planet Venus

Der Mond unserer Erde

Der Planet Mars

Der Planet Jupiter

Der Planet Saturn

Von den Erden im Sternenhimmel

Von einer zweiten Erde im Sternenhimmel

Kapitel 36 – Verschiedene Auszüge

Beständiges Nachdenken, und beständige Gegenwart des Herrn bei den Engeln

Gewissen

Die Nachsicht des Herrn mit den verschiedenartigen Gewissen der Menschen

Die Freuden des Lebens

Naturalismus

Der Ursprung der menschlichen Sprache






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Kapitel 35
Die Erdkörper im Weltall

Allgemeines

Es ist im anderen Leben wohlbekannt, dass es viele Erden und Menschen darauf gibt, sowie Geister und Engel, die aus ihnen hervorgegangen sind. Denn in der geistigen Welt wird jedem gestattet, der aus Liebe zum Wahren und dem Nutzen daraus, mit Geistern anderer Erdkörper zu reden wünscht, um so von der Vielheit der Welten überzeugt und darüber belehrt zu werden, dass das menschliche Geschlecht nicht nur aus einem einzigen Erdkörper, sondern aus unzähligen hervorgeht. Ich habe hierüber einige Male mit Geistern unseres Erdkörpers gesprochen und geäußert, dass ein Mensch mit gutem Verstand aus zahlreichen Tatsachen entnehmen könne, dass es viele Erden und auf ihnen Menschen gibt. Aufgrund der Vernunft kann er den Schluss ziehen, dass so große Massen wie die Planeten, von denen einige größer sind als die Erde, nicht nur als leere Klumpen bloß dazu geschaffen seien, sich um die Sonne zu wälzen oder zu spazieren und mit ihrem schwachen Schimmer einem einzigen Erdkörper zu leuchten; ihr Nutzen musst vielmehr ein höherer sein. Wenn man glaubt — und dies sollte ein jeder —, dass das Göttliche das Weltall zu keinem anderen Zweck erschaffen hat, als eine Menschheit und aus ihr einen Himmel zu bilden — denn die Menschheit ist die Pflanzschule des Himmels —, so musst man auch glauben, dass überall Menschen sind, wo auch immer ein Erdball ist.

Dass die Planeten unseres Sonnensystems Erden sind, können wir ganz einfach daran erkennen, dass sie Körper aus irdischer Materie sind, weil sie das Licht der Sonne reflektieren und, wenn man sie im Fernrohr betrachtet, nicht wie die Fixsterne den rötlichen Schimmer des Feuers zeigen, vielmehr wie Erdkörper vielfarbig auf dunklem Grund erscheinen. Man sieht es auch daraus, dass sie sich ebenso wie unsere Erde rund um die Sonne bewegen und auf der Bahn des Tierkreises fortschreiten und dadurch Jahre und Jahreszeiten — Frühling, Sommer, Herbst und Winter — bilden. Man erkennt es ferner daran, dass sie sich ebenso wie unsere Erde um ihre Achse drehen und dadurch Tage und Tageszeiten verursachen — Morgen, Mittag, Abend und Nacht. Schließlich haben auch einige von ihnen Monde, sogenannte Trabanten, die ebenso wie unser Mond in bestimmten Zeiten ihren Umlauf um ihre Erde vollenden. Auch hat der Planet Saturn, der sehr weit von der Sonne entfernt ist, einen großen leuchtenden Gürtel, der diesem Erdkörper viel, wenngleich nur reflektiertes Licht spendet. Wer all das weiß und vernünftig bedenkt, wie könnte der noch sagen, die Erdkörper seien unbewohnt? Überdies habe ich mit Geistern über die Möglichkeit gesprochen, dass der Mensch den Glauben, im Weltall gebe es mehr als einen Erdkörper, schon aus der unermesslichen Größe des Sternenhimmels ziehen könnte, in dem es unzählige Sterne gibt, von denen jeder an seiner Stelle, in seiner Welt, ebenso eine Sonne ist wie die unsere, nur von verschiedener Größe. Wer das wohl bedenkt, wird zu dem Schluss gelangen, dass dieses unermesslich große Ganze nichts anderes sein kann, als ein Mittel zu dem Endzweck, dem Ziel der ganzen Schöpfung. Dieser Endzweck aber ist das himmlische Reich, in dem das Göttliche bei Engeln und Menschen wohnen kann. Das sichtbare Universum nämlich, der von so unzähligen Sternen oder Sonnen erleuchtete Himmel, ist nur das Mittel für die Existenz vieler Erdkörper und Menschheiten, aus denen sich das himmlische Reich bilden kann. Diese Tatsachen müssen den vernünftigen Menschen notwendigerweise zu dem Schluss führen, dass ein so immenses Mittel zu einem so großen Endzweck nicht allein für die Menschheit und den daraus hervorgehenden Himmel eines einzigen Erdkörpers geschaffen sein könne. Was wäre das auch für das Göttliche, das unendlich ist, und für das Tausende, ja Myriaden von Erdkörpern, alle voller Bewohner, nur wenig, ja fast nichts darstellen? (HH 417)

Unterredungen mit Einwohnern anderer Erden

Da mir aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn das Innere meines Geistes eröffnet worden ist, und mir dadurch verliehen wurde mit Geistern und Engeln, die sich nicht allein in der Nähe unserer Erde, sondern auch bei anderen Erdkörpern aufhalten, zu reden — darum, weil ich ein Verlangen trug zu wissen ob es noch andere Erden gebe, auch wie sie und ihre Bewohner beschaffen wären, ward mir vom Herrn erlaubt, mit Geistern und Engeln aus anderen Erden zu sprechen, und mit einigen einen Tag, mit anderen Wochen und Monate lang Unterhaltung zu pflegen, sowie von ihnen mich über die Erdkörper, aus denen und bei denen sie waren, über das Leben ihrer Bewohner, deren Sitte und Gottesdienst, und über verschiedene, der Erwähnung werte, Gegenstände unterrichten zu lassen — deshalb darf ich solches, weil es dergestalt zu wissen gegeben ward, nach Gehörtem und Gesehenem beschreiben. (ES 1)

Der Planet Merkur

Es kamen Geister zu mir, und es ward mir aus dem Himmel gesagt, sie stammen aus dem der Sonne zunächst stehenden Planeten, der auf unserer Erde Merkur genannt wird, her. Bei ihrer Ankunft forschten sie sogleich in meinem Gedächtnis, was ich wüsste; (dies können die Geister auf sehr geschickte Weise, denn sie sehen, wenn sie zu einem Menschen kommen, das Einzelnste in seinem Gedächtnis). Da sie Verschiedenes durchforschten und darunter Städte und Orte, wo ich gewesen war, bemerkte ich, dass sie von Tempeln, Palästen, Häusern und Straßen nichts wissen wollten, sondern nur was ich an Tatsachen an jenen Orten kennengelernt, dann auch, was für Staatsverfassungen, was für Sinnesart und Sitten die Bewohner daselbst hätten, und ähnliches. Solches nämlich hängt beim Menschen im Gedächtnis mit den Örtlichkeiten zusammen, weshalb, wenn die Örtlichkeiten hervorgerufen werden, auch dieses wieder in dem Gedächtnis hervorgerufen wird. Da ich mich über diese ihre Beschaffenheit wunderte und sie fragte, warum sie an dem Großartigen der Orte vorübergingen und nur die Gegebenheiten daselbst hervorsuchten, gaben sie zur Antwort, es mache ihnen kein Vergnügen Materielles, Körperliches und Irdisches zu betrachten, sondern nur das Reale, Wirkliche. Hiermit wird bestätigt, dass die Geister jener Erde im Großmenschen das Gedächtnis der von dem Materiellen und Irdischen getrennten Dinge darstellen.

Mir ward auch gesagt, dass das Leben der Bewohner auf jener Erdkugel ebenso beschaffen sei, dass sie sich nämlich gar nicht um das Irdische und Leibliche bekümmern, sondern nur um die Einrichtungen, Gesetze und Regierungen der Völkerschaften daselbst, und um himmlische Dinge, die zahllos sind. Auch ward mir erzählt, dass eine große Zahl unter den Menschen jener Erde mit Geistern verkehrt und von ihnen Kenntnis geistiger Dinge und der Zustände des Lebens nach dem Tode erlangt. Dies ist auch die Ursache ihrer Geringschätzung leiblicher und irdischer Dinge, denn einem solchen, der von einem wirklichen Wissen aus an ein Leben nach dem Tode glaubt, liegt nur an himmlischen Dingen, weil sie ewig und glückselig sind, nicht aber an weltlichen, ausgenommen in so weit, als die Notdurft des Lebens verlangt. (ES 11,12)

Die Geister des Merkur besitzen vorzugsweise Kenntnisse, und zwar nicht nur von den Dingen in unserem Sonnensystem, sondern auch von denen außerhalb desselben im Sternenhimmel, und was sie sich einmal angeeignet haben, behalten sie auch und erinnern sich desselben, sooft sie auf Ähnliches stoßen. (ES 14)

Sie sind der Wörtersprache abgeneigt, weil sie materiell ist; wenn deshalb vermittelnde Geister fehlten, konnte ich mit ihnen nicht anders als durch eine Art tätigen Denkens sprechen. Weil ihr Gedächtnis aus Dingen und nicht aus rein materiellen Bildern besteht, so bietet es dem Denken seine Gegenstände in näherliegender Weise dar; denn das Denken, das oberhalb der Einbildungskraft ist, erfordert als Gegenstand Dinge, die von Materiellem getrennt sind. Aber obgleich dies bei den Merkurgeistern der Fall ist, so haben sie doch ein schwaches Urteilsvermögen. Sie haben kein Vergnügen an Dingen, die dem Urteil und den Schlussfolgerungen aus Kenntnissen angehören, denn nur nackte Kenntnisse allein gewähren ihnen Freude. (ES 17)

Die Merkurgeister unterscheiden sich ganz und gar von den Geistern unserer Erde; die letzteren bekümmern sich nicht so wie die ersteren um immaterielle Dinge, sondern um Weltliches, Leibliches und Irdischen, was materiell ist, so dass sie nicht beisammen sein können. Wenn sie sich begegnen, so fliehen sie einander, denn die geistigen Sphären, die auf beiden Seiten ausströmen, sind beinahe entgegengesetzt. Die Merkurgeister führen die Redensart, sie wollen nicht die Schale sehen, sondern die von der Schale gelösten Dinge, also das innere. (ES 20)

Während ich an der Erklärung des Wortes nach seinem inneren Sinn schrieb, waren Merkurgeister bei mir und sprachen, da sie Einblick in das Geschriebene gewonnen hatten, folgendes Urteil darüber: Was ich geschrieben, wäre sehr grobsinnlich, und die Ausdrücke erschienen fast wie materiell. Es ward aber geantwortet, dass die Menschen unserer Erde das Geschriebene als zu subtil und erhaben betrachten, von dem sie manches nicht fassen. (ES 27)

Ich fragte, ob sie derartige Drucksachen besäßen; sie verneinten es aber; doch wussten sie, dass es solche Papiere auf unserer Erde gebe. Mehr wollten sie nicht äußeren. Bei sich aber dachten sie, wie ich bemerkte, auf unserer Erde befänden sich die Kenntnisse in den Büchern und nicht im Menschen, und hegten den spöttischen Gedanken, das Papier wüsste gleichsam, was die Menschen nicht wüssten. Doch sie wurden über den Sachverhalt unterrichtet (ES 28)

Ich verlangte zu wissen, wie das Angesicht und der Körperbau der Menschen auf dem Planeten Merkur beschaffen wären, ob sie Ähnlichkeit mit den Menschen unserer Erde besäßen. Da stellte sich meinen Augen eine Frau dar, ganz ähnlich den Weibern auf unserer Erde. Ihr Antlitz war schön, doch kleiner als das eines Weibes unserer Erde. Ihre Gestalt war zierlicher, doch von gleicher Größe; den Kopf hatte sie kunstlos, aber nicht ungefällig mit einem Tuch umhüllt. Es zeigte sich auch ein Mann, gleichfalls von schlankerem Wuchs als die Männer unserer Erde; er war mit einem dunkelblauen Kleid angetan, das eng anschloss und keine Falten und Borten zeigte. Es ward gesagt, dass die Menschen jener Erde von solcher Gestalt und Haltung wären. Es wurden hierauf eine Art von Rindern und Kühen dargestellt, die sich nicht viel von den unsrigen unterschieden, nur waren sie kleiner, und näherten sich auf diese Weise in der Gestalt den Hirschkühen und Hirschen.

Sie wurden auch befragt, wie die Sonne der Welt von ihrer Erde aus erscheine. Die Antwort war: groß, und größer bei ihnen als auf den übrigen Planeten. Sie sagten, dass sie dies aus der Vorstellung von der Sonne bei anderen Geistern wüssten. Weiter ließen sie sich aus, die Temperatur sei bei ihnen eine mittlere, nicht zu warm und nicht zu kalt. Es ward mir dann gestattet ihnen zu sagen, dass dies vom Herrn so für sie vorgesehen sei, damit nicht bei ihnen eine allzugroße Hitze herrsche, weil ihre Erde der Sonne näher stehe als die anderen. Denn die Wärme rührt nicht von der Nähe eines Planeten bei der Sonne her, sondern von der Höhe und Dichte der Luftsphäre, wie aus der Kälte auf hohen Bergen, selbst in heißen Klimaten sich erkennen lässt, sowie davon, dass die Wärme verschieden ist nach der geraden oder schiefen Richtung der Sonnenstrahlen, wie sich aus den Zeiten des Winters und Sommers in jeglicher Zone ergibt. (ES 44,45)

Der Planet Venus

Auf dem Planeten Venus gibt es zwei Gattungen von Menschen, von entgegengesetzter Gemütsart: solche, die sanft und menschenfreundlich, und solche, die wild und beinahe tierisch sind. Diejenigen, die sanft und menschenfreundlich sind, zeigen sich auf der jenseitigen Hälfte des Erdkörpers; diejenigen aber, die wild und beinahe tierisch sind, auf der uns zugekehrten Hälfte. Man musst aber wissen, dass sie so den Zuständen ihres Lebens gemäß erscheinen, denn der Lebenszustand bestimmt alle Erscheinungen des Raumes und der Entfernung daselbst, [in der geistigen Welt].

Einige von denen, die auf der abgewandten Seite des Planeten erscheinen und sanft und menschenfreundlich sind, kamen zu mir und zeigten sich mir über dem Haupte. Ich sprach verschiedenes mit ihnen; unter anderem sagten sie, dass sie während ihres Aufenthaltes in der Welt, unseren Herrn als ihren einigen Gott anerkannt hätten, und dass sie dies jetzt noch viel mehr tun. Sie sagten, sie hätten Ihn selbst auf ihrer Erde gesehen, und bildeten auch vor, wie sie Ihn gesehen hatten.

Mit denjenigen Geistern aber, die auf der uns zugewandten Seite erscheinen und die wild und fast tierisch sind, habe ich selbst nicht gesprochen, es wurde mir aber von den Engeln berichtet, wie sie beschaffen sind, und warum sie eine so tierische Natur haben. Sie haben nämlich dort eine große Freude am Raub, und lieben hauptsächlich von dem Geraubten zu essen. Ihre Lust, wenn sie ans Essen von dem Geraubten denken, wurde mir mitgeteilt, und ich empfand, dass sie sehr groß war. ... Es wurde auch gesagt, jene Bewohner seien der Mehrzahl nach Riesen, und Menschen unserer Erde reichen ihnen nur bis zum Nabel; ferner, dass sie stumpfsinnig seien und nicht danach fragen, was der Himmel, oder was das ewige Leben sei, dass sie sich lediglich um das bekümmern, was ihre Äcker und ihr Vieh betrifft. (ES 106-108)

Der Mond unserer Erde

Es erschienen einige Geister über dem Haupt, und es wurden von dorther Stimmen wie Donnerschläge gehört; denn nicht anders tönten ihre Stimmen als wie Donnerschläge aus den Wolken nach Blitzen. Ich glaubte, es sei eine ungeheure Menge von Geistern, welche die Kunst verständen, ihre Stimmen mit solchem Schall von sich zu geben. Die einfältigeren Geister, die bei mir waren, verlachten jene, worüber ich mich sehr wunderte, bald wurde jedoch der Grund ihres Lachens entdeckt: es war der, dass die Geister, die donnerten, nicht in großer Anzahl waren, sondern wenige und dazu klein wie Knaben; und dass diese ihnen schon früher durch solches Getöne Furcht eingejagt hätten, und doch gar keinen Schaden zufügen könnten. Damit ich wüsste, wie beschaffen sie wären, ließen sich einige von der Höhe, wo sie donnerten, hernieder und was wunderbar war, einer trug den anderen auf dem Rücken, und so nahte sich mir ein Paar. Sie erschienen von Gesicht nicht unschön, doch war es länger als das Gesicht der übrigen Geister. In Gestalt glichen sie einem siebenjährigen Knaben, nur waren sie von stärkerem Bau; somit waren es Zwerge. Von den Engeln wurde mir gesagt, sie seien aus dem Mond.

Der von dem anderen getragen wurde, kam zu mir, machte sich an meine linke Seite unter den Ellenbogen und sprach von da aus; er sagte, wenn sie ihre Stimme hören ließen, donnerten sie so und erschreckten dadurch die Geister, die ihnen Böses zufügen wollten, und manche schlügen sie in die Flucht, und gingen so sicher, wohin es ihnen beliebte. Damit ich Gewissheit erlangte, dass ihre Rede so beschaffen sei, begab er sich weg von mir zu einigen anderen, ging mir aber nicht ganz aus dem Gesicht und donnerte auf ähnliche Weise. Weiter zeigten sie, dass ihre Stimme nach Art eines Aufstoßens, vom Unterleib hervorgestoßen, so erdröhne. Ich ward inne, dass dies daher kam, weil die Bewohner des Mondes nicht aus der Lunge wie die Bewohner anderer Erden, sondern aus dem Unterleib sprechen, und somit mittelst der daselbst angesammelten Luft. Dies hat seinen Grund darin, dass der Mond nicht von einer ähnlichen Atmosphäre wie andere Erdkörper, umflossen ist.

Ich wurde belehrt, dass die Geister des Mondes im Größten Menschen den schwertförmigen Knorpel oder die Xiphois darstellen, an dem vorne die Rippen befestigt sind, und von dem das weiße Band herabgeht, das den Bauchmuskeln zur Stütze dient.

Den Geistern und Engeln ist wohlbekannt, dass auch auf dem Mond Bewohner sind, ebenso auf den Monden oder Trabanten um den Planeten Jupiter und Saturn. Die, welche auch nicht Geister von da gesehen, noch mit ihnen geredet haben, bezweifeln gleichwohl nicht, dass auch auf ihnen Menschen leben, weil auch sie in gleicher Weise Erdkörper sind, und wo ein Erdkörper ist, da sind auch Menschen; denn der Mensch ist der Endzweck, um dessen willen eine Erde da ist, und von dem höchsten Schöpfer ist nichts ohne Zweck geschaffen. (ES 111,112)

Der Planet Mars

Die Geister des Mars sind unter den Geistern, die aus den Planeten dieser Sonnenwelt stammen, die [aller-] besten, denn sie sind der Mehrzahl nach wie die himmlischen Menschen, nicht unähnlich denen, die zu der Ältesten Kirche auf dieser Erde gehörten. (ES 85)

Ich konnte entnehmen, dass die Sprache der Bewohner des Mars von der Sprache der Bewohner unserer Erde verschieden ist, weil sie nämlich nicht laut, sondern beinahe still in das Gehör und in die innere Wahrnehmung auf einem kürzeren Weg eindringt, und dass sie zufolge dieser Beschaffenheit vollkommener ist, reicher an Denkvorstellungen und somit näher verwandt der Geister- und Engelsprache. Selbst das in der Rede liegende Gefühl bildete sich bei ihnen im Angesicht dar, und der in derselben enthaltene Gedanke in den Augen; denn der Gedanke und die Rede, sowie auch das Gefühl und das Angesicht handeln bei ihnen in Übereinstimmung. Sie halten es für schändlich, anders zu denken und anders zu sprechen, sowie anders zu wollen und etwas anderes im Gesicht zu zeigen. Sie wissen nicht was Heuchelei, auch nicht, was betrügerische Vorstellung und List ist. Die Uralten auf unserer Erde hatten auch eine solche Sprache. (ES 87)

Die engelhaften Geister sprachen mit mir über das Leben der Bewohner auf ihrer Erde [und sagten], dass diese nicht in große Reiche zerteilt, sondern in größere und kleinere Gemeinschaften abgeteilt sind, und dass sich solche zusammengesellen, die in ihren Gemütern harmonieren; und dass sie dies auf der Stelle aus dem Angesicht und aus der Sprache erkennen, und dass sie dies selten täusche; dann sind sie alsbald Freunde. Sie sagten auch, dass ihr geselliges Leben angenehm sei, und dass sie unter sich von den Dingen reden, die in den Gemeinschaften vorgehen, besonders von dem, was im Himmel geschieht; denn mehrere unter ihnen stehen im offenen Verkehr mit den Engeln des Himmels. Diejenigen, die in den Gemeinschaften anfangen unrecht zu denken und daher unrecht zu wollen, werden ausgeschieden; man überlässt sie sich allein, weshalb sie außerhalb der Gemeinschaft ein elendes Leben führen, auf Felsen und anderwärts, denn man nimmt sich ihrer nicht weiter an.

Gewisse Gemeinschaften suchen solche auf verschiedene Weise zur Buße zubewegen; aber wenn es erfolglos bleibt, trennen sie sich von ihnen. So verhüten sie, dass Herrschsucht und Begierde nach Gewinn sich einschleichen, d.h. dass nicht einige aus Herrschsucht eine Gemeinschaft und nachher mehrere andere sich unterwerfen, und dass nicht einzelne aus Begierde nach Gewinn den anderen die Güter entreißen. Ein jeder lebt daselbst zufrieden mit seiner Habe, zufrieden mit der Ehre, als gerecht und als wohlwollend gegen den Nächsten angesehen zu werden. Diese Wonne und Ruhe der Seele gingen verloren, wenn nicht diejenigen, die böse denken und böse wollen, ausgeschieden würden, und wenn sie nicht klug und streng der Eigenliebe und der Liebe zur Welt in ihren ersten Anfängen entgegenträten.

Von dem Gottesdienst der Bewohner ihrer Erde sagten sie, dass sie unseren Herrn anerkennen und anbeten, indem sie erklärten, Er sei der alleinige Gott, und Er regiere den Himmel und das Weltall, und alles Gute komme von Ihm; Er selbst führe sie; ferner, dass Er ihnen auf der Erde öfter erscheine. Es wurde mir dann gestattet, ihnen zu antworten, auch die Christen auf unserer Erde wissen, dass der Herr Himmel und Erde regiert, nach den eigenen Worten des Herrn Matth.28/18: "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden"; dass sie dies jedoch nicht glauben, wie die aus dem Planeten Mars. (ES 90,91)

Es zeigte sich mir ein Bewohner jener Erde, zwar nicht ein wirklicher Bewohner, sondern nur ein Ebenbild; sein Angesicht war wie das Angesicht der Bewohner unserer Erde, nur war der untere Teil des Angesichts schwarz, nicht von einem Bart, da er keinen hatte, sondern von einer dunklen Färbung anstatt eines solchen. Jene schwärzliche Farbe zog sich auf beiden Seiten bis unter die Ohren hin, der obere Teil des Angesichts war gelblich, wie das Angesicht derjenigen Bewohner unserer Erde, die nicht ganz weiß sind. Weiter sagten sie, dass sie auf ihrer Erde von Baumfrüchten leben, besonders von einer gewissen runden Frucht, die aus ihrer Erde emporwächst, außerdem auch von Gemüsearten. Dass sie sich da mit Gewändern bekleiden, die sie aus den Rindefasern gewisser Bäume verfertigen, die eine solche Festigkeit haben, dass man sie zusammenweben und auch durch eine Art Gummi, die sich bei ihnen findet, zusammenleimen kann. Sie erzählten noch, dass sie flüssiges Feuer zu machen verstehen, mit dem sie zur Abend- und Nachtzeit sich Beleuchtung verschaffen. (ES 93)

Der Planet Jupiter

Da ich mit Geistern und Engeln aus dem Planeten Jupiter eine längere Zeit als mit denen aus den übrigen Erdkörpern verkehren durfte, so kann ich über ihr Leben und das der Bewohner dieses Planeten viel mehr berichten. Dass die Geister (von denen ich jetzt rede) aus dem Jupiter stammten, ergab sich aus vielem, ward auch aus dem Himmel bestätigt Der Erdkörper oder der Planet Jupiter selbst kommt den Geistern und Engeln nicht zu Gesicht, denn niemals erschienen einem im Jenseits irgendwelche Erdkörper, sondern nur die Geister und Engel, die daher kommen. ... Die Geister jeglicher Erde halten sich in der Nähe dieser auf, und zwar deshalb, weil sie Bewohner derselben gewesen sind (denn jeder Mensch wird nach dem Tode ein Geist), und weil sie eine ähnliche Sinnesart haben, so dass sie bei den Bewohnern sein und ihnen dienen können.

Sie erzählten, dass der Erdstrich, auf dem sie als Menschen gelebt haben, von einer so großen Menge bevölkert sei, als die Erde nur zu ernähren imstande sei; dass die Bewohner nicht mehr begehren als zur Notdurft des Lebens gehöre, und dass sie Unnötiges nicht für dienlich halten; und dass daher auch eine so große Zahl von Menschen herrühre. Ihre größte Sorge, berichteten sie weiter, sei die Erziehung der Kinder, die sie auf das Zärtlichste lieben.

Sie erzählten ferner, dass sie in Stämme, Familien und Häuser geschieden seien; dass alle getrennt bei den Ihrigen wohnen, und dass sie deshalb Umgang innerhalb der Verwandtschaften pflegen. Niemals begehre einer des anderen Güter; ja, ein Verlangen nach des Nächsten Vermögen komme ihnen gar nicht in den Sinn, geschweige denn, sich dasselbe mit List zu erschleichen oder gar durch Gewalt und Einbruch zu rauben. Eine solche Tat sei in ihren Augen ein abscheuliches Verbrechen gegen die menschliche Natur. Da ich ihnen sagen wollte, dass es auf unserer Erde Kriege, Räubereien und Mordtaten gebe, wandten sie sich ab und schauderten, davon zu hören.

Durch einen längeren Umgang mit den Geistern aus dem Planeten Jupiter ergab sich mir zur Gewissheit, dass sie rechtschaffener als die Geister vieler anderer Erden sind. Ihre Annäherung beim Erscheinen, ihr Verweilen und dann ihr Einfluss war so sanft und lieblich, dass es nicht beschrieben werden kann. Die Beschaffenheit eines jeden Geistes offenbart sich im anderen Leben durch den Einfluss, der in der Mitteilung seiner Neigung be steht; die Rechtschaffenheit durch Sanftmut und Lieblichkeit; durch Sanftmut, weil er sich scheute zu schaden, und durch Lieblichkeit, weil er Gutes zu tun liebt. Ich konnte sehr deutlich einen Unterschied zwischen der Sanftmut und Lieblichkeit des Einflusses von guten Geistern aus dem Jupiter und denjenigen von guten Geistern aus unserer Erde wahrnehmen.(ES 46,50) Was für ein Angesicht die Bewohner des Planeten Jupiter haben, ist mir auch gezeigt worden; es erschienen mir aber die Bewohner nicht selbst, sondern die Geister mit einem Gesicht, wie sie es auf ihrer Erde gehabt hatten. Ehe dies jedoch gezeigt ward, erschien einer ihrer Engel hinter einer weißen Wolke und gab die Erlaubnis; alsdann wurden zwei Gesichter gezeigt; sie waren weiß und schön wie die Gesichter der Menschen auf unserer Erde, und es leuchtete Aufrichtigkeit und Bescheidenheit aus ihnen hervor. ... Sie hegen die Meinung, das Gesicht gehöre nicht zum Körper, weil sie durch dasselbe sehen, hören, sprechen und die Gedanken zeigen, und weil so das Gemüt durch dasselbe hindurchleuchte; daher ihre Vorstellung, als ob das Angesicht das Gemüt in äußerer Form sei. ... Deshalb waschen und reinigen die Bewohner jener Erde auch häufig ihr Gesicht, und schützen es sorgfältig vor der Sonnenhitze. Sie haben eine Umhüllung aus Bast oder Rinde von bläulicher Farbe, mit der sie das Haupt umgeben und so das Gesicht bedecken. Von den Gesichtern der Menschen auf unserer Erde, die sie durch meine Augen sahen, sagten sie, dass sie nicht schön seien, und dass bei denselben Schönheit in der äußeren Haut, nicht aber von den Fibern vom Inneren her bestehe. Sie wunderten sich, dass die Gesichter einiger rauh und voller Blätterchen oder anderweitig entstellt waren, und sagten, dass bei ihnen niemals solche Gesichter vorkommen. Einige Gesichter gefielen ihnen, nämlich die, welche heiter und freundlich aussahen, oder um die Lippen ein wenig hervortraten.

Dass sie an Gesichtern Wohlgefallen fanden, die um die Lippen herum hervorstanden, rührt daher, weil ihre Sprache meist durch das Angesicht geschieht, und besonders durch die Gegend um die Lippen, und auch, weil sie niemals heucheln, das ist, anders reden als sie denken, daher sie ihrem Gesicht keinen Zwang antun, sondern dasselbe frei bewegen. Anders geschieht es bei denen, die von Jugend auf sich verstellen lernten: ihr Angesicht wird vom inneren heraus gezügelt, damit nicht eine Spur des Gedankens hervorleuchte; von dem Äußeren wird ihm auch nicht freie Bewegung gelassen, sondern es wird bereitgehalten, sich entweder frei zu bewegen, oder sich zurückzuhalten, je nachdem es die List für ratsam findet. Beobachtet man die Fibern der Lippen und ihre Umgebung, so wird sich diese Wahrheit herausstellen; denn es finden sich daselbst vielfache Reihen von Nervenfasern zusammengefaltet und gefügt, die nicht allein zum Kauen und zum Sprechen mittelst Worten geschaffen sind, sondern auch zum Ausdrücken geistiger Vorstellungen.

Es ist mir auch gezeigt worden, in welcher Weise sich die Gedanken durch das Gesicht äußern: die Neigungen (sie gehören der Liebe an) offenbaren sich durch die Mienen und ihr Spiel, und die Gedanken durch Veränderungen in den Mienen, in Betreff der Form des Inneren daselbst; deutlicher kann es nicht beschrieben werden. Die Bewohner des Planeten Jupiter haben auch eine Wörtersprache, sie ist aber nicht so laut wie bei uns; es unterstützt eine Sprache die andere, und es kommt Leben in die Wörtersprache durch die Sprache des Angesichts.

Ich wurde von Engeln unterrichtet, dass die erste Sprache auf jeder Erde die Rede mittelst des Angesichts gewesen ist, und dies von zwei Grundsitzen aus: von den Lippen und den Augen. Die Ursache, weshalb eine solche Sprache die erste war, liegt darin, dass das Gesicht dazu gebildet wurde, um das, was der Mensch denkt und will, äußerlich darzustellen; daher auch das Angesicht das Bild und der Spiegel der Seele heißt. Die weitere Ursache war, weil in den ältesten oder ersten Zeitaltern Aufrichtigkeit herrschte, und der Mensch nicht anders dachte noch denken wollte als er willens war, auf dem Angesicht hervorleuchten zu lassen. So konnten auch die Neigungen der Seele und die daher fließenden Gedanken leibhaftig und in ihrer Fülle dargestellt werden; so erschienen sie auch dem Auge wie in einem Gesamtbild auf einmal. Und diese Sprache zeichnete sich so sehr vor der Wörtersprache aus, wie das Gesicht vor dem Gehör, das heißt, es besteht zwischen ihnen derselbe Unterschied wie zwischen dem Sehen eines Feldes, und dem Hören und Begreifen einer mündlichen Beschreibung davon. Sie fügten hinzu, eine solche Sprache harmoniere mit der Sprache der Engel, mit denen die Menschen in jenen Zeiten auch verkehrten. Wenn das Gesicht, oder das Gemüt durch das Gesicht spricht, so ist die Engelsprache beim Menschen in der äußersten, natürlichen Form, nicht aber, wenn der Mund durch Worte redet. Jeder kann auch begreifen, dass keine Wortsprache bei den Uralten sein konnte, weil die Worte der Sprache nicht unmittelbar eingegossen sind, sondern erfunden und den Gegenständen angepasst werden müssen, was nur im Verlauf der Zeit geschehen konnte. Solange Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit beim Menschen vorherrschten, so lange verblieb ihm auch eine solche Sprache, sobald aber das Gemüt anders zu denken und anders zu reden anfing, was dann stattfand, als der Mensch sich selbst und nicht seinen Nächsten zu lieben begann, so nahm die Wortsprache überhand, während das Angesicht schwieg oder log. Dadurch wurde die innere Form des Angesichts verändert: sie zog sich zusammen, verhärtete und fing an, fast ganz des Lebens beraubt zu werden. Die äußere Form aber, entflammt vom Feuer der Selbstliebe, erschien wie lebendig vor den Augen der Menschen, denn jenes Leblose, was dahinter ist, erscheint nicht vor den Augen der Menschen, aber vor denen der Engel, weil diese das Innere sehen. So sind die Gesichter derer beschaffen, die anders denken als sie reden; denn die Verstellung, Heuchelei, Verschlagenheit und List, die heutzutage Klugheit heißen, führen solches mit sich.

Weiter bin ich von Geistern, die aus jener Erde waren, über Mannigfaches bei den dortigen Bewohnern unterrichtet worden, über ihren Gang, ihre Speisen und ihre Wohnungen. Was ihren Gang betrifft, so gehen sie nicht aufrecht wie die Bewohner unserer Erde und die der meisten anderen, auch kriechen sie nicht nach Art der Tiere, sondern sie unterstützen sich beim Vorwärtsschreiten mit den flachen Händen, und richten sich ein um das andere Mal halb auf. Bei jedem dritten Schritt schauen sie zur Seite und nach hinten und wenden dabei auch etwas den Körper, was schnell geschieht, denn es ist bei ihnen unanständig, anders als von vorn gesehen zu werden. Während sie so gehen, halten sie das Gesicht immer aufrecht, wie wir, so dass sie sowohl den Himmel als die Erde ansehen; sie halten es nicht niedergebeugt, so dass sie nur die Erde ansehen, denn dieses nennen sie verdammt. Die Niedrigsten unter ihnen tun dies, und wenn sie sich nicht daran gewöhnen, das Angesicht aufzurichten, so werden sie aus ihrer Gemeinschaft verstoßen. Wenn sie aber sitzen, sehen sie wie die Menschen unserer Erde aus hinsichtlich des oberen, aufgerichteten Körpers; sie sitzen jedoch mit untergeschlagenen Beinen. Nicht nur beim Gehen, sondern auch beim Sitzen geben sie acht darauf, dass sie nicht von hinten, sondern von vorn gesehen werden. Sie haben es auch gern, wenn ihre Gesichter angesehen werden, weil ihr Gemüt dadurch zur Erscheinung kommt; denn niemals zeigen sie ein mit ihrem Gemüt nicht übereinstimmendes Gesicht; sie können es auch nicht. Die Anwesenden erkennen dadurch auch deutlich, welche Gesinnung sie gegen sie hegen, und sie verbergen dieselbe auch nicht. Besonders wissen sie, ob die äußerlich erscheinende Freundschaft aus Aufrichtigkeit oder aus Zwang kommt. Dies ist mir von ihren Geistern gezeigt und von ihren Engeln bekräftigt worden; daher scheinen auch ihre Geister nicht wie andere aufrecht zu gehen, sondern fast wie Schwimmer den Gang mit den Händen zu unterstützen und sich abwechselnd umzusehen.

Die von ihnen in warmen Gegenden wohnen gehen nackt, doch immer mit einer Hülle um die Hüften. Sie erröten nicht über die Nacktheit, denn ihre Gemüter sind keusch; auch lieben sie nur ihre Gattinnen und verabscheuen die Ehebrüche. Sie wunderten sich sehr, dass Geister aus unserer Erde, wenn sie hören, jene gingen so und wären auch nackt, ihren Spott treiben und unzüchtig denken, und ganz und gar nicht die Aufmerksamkeit auf ihr himmlisches Leben richten, sondern nur auf solche Dinge. Sie sagten, dies sei ein Zeichen, dass denselben Leibliches und Irdisches mehr am Herzen liege als Himmlisches, und dass Unanständiges ihren Sinn erfülle. Es wurde denselben gesagt, dass Nacktheit denen nicht zur Schande und zum Anstoß gereiche, die in Keuschheit und im Zustand der Unschuld leben, wohl aber denen, die unzüchtig und schamlos sind. (ES 52-56)

Sie ergötzen sich an langen Mahlzeiten, und dies weniger aus Wohlge fallen am Essen, als aus Wohlgefallen an der Unterhaltung dabei. Während der Mahlzeit sitzen sie nicht auf Sesseln oder Bänken oder Erhöhungen von Rasen, auch nicht auf dem Gras, sondern auf den Blättern eines gewissen Baumes. Den Baum, von dem die Blätter waren, wollten sie nicht nennen; da ich aber auf mehrere riet, sagten sie endlich ja, als ich die Blätter des Feigenbaumes nannte. Außerdem sagten sie, dass sie die Speise nicht nach dem Wohlgeschmack, sondern hauptsächlich nach der Dienlichkeit zurichteten, sie meinten, eine zuträgliche Speise sei für sie eine wohlschmeckende Speise. Über diesen Gegenstand entspann sich unter den Geistern ein Gespräch, und es wurde gesagt: So gezieme es dem Menschen, denn so liege es ihm am Herzen, eine gesunde Seele in einem gesunden Körper zu haben. Anders aber bei denen, die vom Wohlgeschmack geleitet werden, davon erkrankt der Körper, oder wird wenigstens innerlich geschwächt, mithin auch der Geist; denn dieser verhält sich gemäß dem inneren Zustand der aufnehmenden Teile des Körpers, wie das Gesicht und das Gehör gemäß dem Zustand des Auges und des Ohres. Daher ist es sinnlos, in Schwelgerei und Wohlleben alle Annehmlichkeit des Lebens zu setzen. Daher kommt auch die Stumpfheit in solchen Dingen, die dem Denken und Urteil angehören, und die Gewandtheit in Sachen, die den Körper und die Welt betreffen, und so wird der Mensch einem unvernünftigen Tier ähnlich, mit dem auch solche sich nicht unpassend in eine Linie stellen. (ES 58)

Ihre Wohnungen wurden mir auch gezeigt: sie sind niedrig aus Holz, im Inneren aber mit hellblauem Bast oder einer ebensolchen Rinde überzogen, und ringsherum und oben wie mit Sternchen besät, nach dem Vorbild des Himmels; denn sie wollen ihren Wohnungen im Inneren das Ansehen des sichtbaren Himmels mit seinen Gestirnen geben, und zwar deshalb, weil sie die Gestirne für die Wohnungen der Engel halten. Sie haben auch Zelte, die oben rund und in die Länge gestreckt sind, und ebenfalls im Inneren mit Sternchen auf blauem Grund übersät; in sie begeben sie sich bei Tage, damit ihre Gesichter nicht von der Sonnenhitze leiden. Sie verwenden große Sorgfalt darauf, diese ihre Zelte in eine gute Form zu bringen und sie schmuck zu erhalten; in denselben speisen sie auch.

Als die Jupitergeister Pferde unserer Erde sahen, schienen mir dieselben kleiner als sonst, obgleich es ziemlich starke und große Tiere waren; es kam dies von dem Denkbild jener Geister über ihre Pferde. Sie sagten, dass es auch bei ihnen ähnliche Tiere gebe, nur wären sie viel größer und lebten wild in Wäldern. Sie empfänden bei ihrem Anblick Furcht, obgleich dieselben niemand ein Leid zufügten. Sie haben vor ihnen, setzten sie hinzu, eine eingepflanzte oder natürliche Furcht. (ES 59,60)

Die Bewohner des Planeten Jupiter setzen ihre Weisheit darein, gut und gerecht über alle Lebensvorkommnisse zu denken. Diese Weisheit, die sie von den Eltern von Jugend an aufnehmen, wird fortwährend auf die Nachkommen übertragen und wächst [bei diesen] aus der Liebe dazu, weil sie bei den Eltern wächst. Von den Wissenschaften, wie sie auf unserer Erde sind, wissen sie gar nichts und wollen auch nichts wissen; sie nennen sie Schatten, und vergleichen sie mit den Wolken, die vor die Sonne treten. Diese Vorstellung von den Wissenschaften bekommen sie durch einige von unserer Erde, die sich vor ihnen mit ihrer aus der Wissenschaft abgeleiteten Weisheit brüsteten. Die Geister aus unserer Erde, die sich so brüsteten, waren solche gewesen, welche die Weisheit allein in Sachen des Gedächtnisses setzten, wie in Sprachen, besonders die hebräische, griechische und lateinische, in Literaturgeschichte, in Kritiken, in bloße Experimente und in wissenschaftliche Formeln, besonders philosophische und ähnliches, und die dies nicht als Mittel zur Weisheit benützten, weil sie in diese Dinge allein die Weisheit setzten. (ES 62)

Hinsichtlich ihrer Gottesverehrung ist die Hauptsache, dass sie unseren Herrn als höchsten Gott anerkennen, Der Himmel und Erde regiert. Sie nennen Ihn den Einzigen Herrn; und weil sie Ihn bei Leibesleben anerkennen und verehren, so suchen sie Ihn nach dem Tode und finden Ihn. Es ist Derselbe mit unserem Herrn. Befragt, ob sie wissen, dass der Einzige Herr Mensch ist, antworteten sie, sie wissen alle, dass Er Mensch sei, weil Er auf ihrer Erde von vielen als ein Mensch gesehen worden sei. Er belehre sie über die Wahrheit, erhalte sie und gebe das ewige Leben denen, die Ihn aus dem Guten verehren. Sie sagten weiter, es sei ihnen von Ihm geoffenbart worden, wie sie leben und glauben sollen, und diese Offenbarung werde von den Eltern den Kindern überliefert, und die Lehre breite sich über alle Familien aus und so über den ganzen Stamm, der von einem Vater abstamme. Sie fügten hinzu, dass es ihnen scheine, als sei die Lehre ihrem Gemüt eingeschrieben, was sie daraus schließen, dass sie sofort, wie aus sich innewerden und anerkennen, ob das, was von anderen über himmlisches Leben des Menschen gesagt wird, wahr sei oder nicht. Sie wissen nicht, dass ihr Einziger Herr auf unserer Erde als Mensch geboren wurde; sie sagten, dies zu wissen liege ihnen nicht am Herzen, wohl aber, dass Er selbst Mensch sei und das Universum regiere. Als ich mitteilte, dass Er auf unserer Erde Christus Jesus genannt werde, und dass Christus einen Gesalbten oder König bezeichne, und Jesus den Erlöser, so sagten sie, dass sie Ihn nicht als König verehren, weil die Bezeichnung "Königliches" einen Beigeschmack von Weltlichem habe, dass sie Ihn aber als Erlöser verehren. (ES 65)

Sie sagten, dass sie keine Festtage haben, sondern jeden Morgen beim Aufgang der Sonne und jeden Abend bei ihrem Untergang einen heiligen Gottesdienst dem Einzigen Herrn in ihren Zelten feiern, und dabei auch nach ihrer Weise Psalmen singen. (ES 69) Nachher sprach ich mit den Engeln von Merkwürdigkeiten auf unserer Erde, von der Druckschrift, dem Wort, den verschiedenen Lehren der Kirchen aus dem Wort, und sagte, dass das Wort und die Lehren verbreitet seien und so gelernt würden; sie wunderte sich sehr, dass solche Dinge durch Schrift und Druck bekanntgemacht werden könnten. (ES 81) Daselbst fürchten die Menschen den Tod nicht, ausgenommen deshalb, weil sie Gemahl, Kinder oder Eltern zurücklassen, denn sie wissen, dass sie nach dem Tode leben werden, und dass sie nicht aus dem Leben scheiden, weil sie in den Himmel kommen, weshalb sie das Sterben nicht "das Leben verlieren", sondern "himmlischwerden" nennen. Die, welche auf jener Erde in wahrhaft ehelicher Liebe gelebt und Sorge für ihre Kinder, wie es Eltern ziemt, getragen haben, sterben nicht an Krankheiten, sondern ruhig wie im Schlaf; und so gehen sie aus der Welt in den Himmel. An Alter erreichen die Menschen daselbst höchstens 30 Jahre, nach Jahren unserer Erde gerechnet; die Ursache, dass sie nach so kurzer Zeit sterben, liegt in der Vorsehung des Herrn, damit die Menge der Menschen daselbst nicht größer werde, als von jener Erde erhalten werden kann, und weil sie, nachdem sie diese Jahre erreicht haben, sich nicht mehr von Geistern und Engeln führen lassen, wie die, welche noch nicht so alt sind, weshalb Geister und Engel selten zu älteren Leuten gehen. Sie reifen auch schneller als auf unserer Erde und schließen schon in erster Jugendblüte Ehen, und dann ist es ihre Freude, ihre Gatten zu lieben und für ihre Kinder zu sorgen. Die übrigen Freuden nennen sie zwar auch Freuden, aber äußere im Vergleich mit jenen. (ES 84)

Der Planet Saturn

Es wurde mir auch verliehen, mit ihnen zu sprechen und so zu erfahren, wie sie in Bezug auf andere beschaffen sind. Sie sind rechtlich und bescheiden, und weil sie sich für klein halten, deshalb erscheinen sie auch klein im anderen Leben.

Im Gottesdienst sind sie äußerst demütig, denn während desselben achten sie sich für Nichts. Sie verehren unseren Herrn und erkennen Ihn als den alleinigen Gott an; der Herr erscheint ihnen auch bisweilen in der Gestalt eines Engels und somit als Mensch: alsdann leuchtet das Göttliche aus seinem Angesicht und erregt das Gemüt. Wenn die Bewohner zu reiferen Jahren gelangen, sprechen sie auch mit Geistern; von ihnen werden sie dann über den Herrn belehrt, und wie Er zu verehren sei, und wie man leben müsse. Wenn irgend versucht wird, die Geister, die von dem Erdkörper Saturn kommen, zu verführen und vom Glauben an den Herrn oder von der Demut gegen Ihn und von der Rechtlichkeit des Lebens abzuwenden, so sagen sie, dass sie sterben wollen. (ES 97,98)

Sie sagten, dass es auch auf ihrem Erdkörper solche gebe, die das nächtliche Licht, das groß ist, den Herrn nennen; dass sie aber von den übrigen abgesondert und nicht von ihnen geduldet werden. Jenes nächtliche Licht kommt von dem großen Ring her, der jenen Erdkörper in einiger Entfernung umgibt, und von den Monden, welche die Trabanten des Saturn genannt werden. (ES 100)

Weiter wurde ich von den Geistern jenes Erdkörpers über die Art der Gemeinschaften unter dessen Bewohnern und über manches andere unterrichtet. Sie sagten, dass sie abgesondert in Familien leben, eine jede Familie getrennt von der anderen, somit Mann und Frau mit ihren Kindern; und dass letztere, wenn sie Ehen schließen, vom elterlichen Hause sich absondern und sich nicht weiter darum bekümmern, weshalb die Geister jenes Erdkörpers in Paaren erscheinen. Dass sie für Lebensunterhalt und Kleidung wenig besorgt sind, dass sie von Früchten und Gemüsearten leben, die ihre Erde hervorbringt; dass sie sich leicht kleiden, weil sie mit einer dicken Haut oder Hülle, welche die Kälte abhält, umgeben sind. Außerdem, dass alle auf ihrer Erde wissen, dass sie nach dem Tode fortleben werden, und dass sie deshalb auch ihre Leiber für nichts achten, und nur in so weit für dieselben sorgen, als es des Lebens wegen geschehen musst, welches, wie sie sagen, fortdauern und dem Dienste des Herrn gewidmet werden soll, dass sie deshalb auch die Leiber der Toten nicht beerdigen, sondern wegwerfen und mit Baumzweigen aus dem Wald bedecken.

Befragt über den großen Ring, der von unserer Erde sich über den Horizont jenes Planeten zu erheben und seine Stellung zu verändern scheint, sagten sie, dass er ihnen nicht wie ein Ring erscheine, sondern nur wie etwas Schneeweißes am Himmel in verschiedener Richtung. (ES 103,104)

Von den Erden im Sternenhimmel

Wer die Geheimnisse des Himmels nicht kennt, vermag nicht zu glauben, dass ein Mensch so entlegene Erden sehen und aufgrund sinnlicher Erfahrung von ihnen etwas berichten kann; aber er möge wissen, dass Räume und Entfernungen und daher Ortsveränderungen, wie sie in der natürlichen Welt vorkommen, in ihrem Ursprung und in ihrer ersten Ursache Zustandsveränderungen des Inneren sind, und dass sie bei Engeln und Geistern denselben gemäß erscheinen, wie auch, dass sie durch dieselben dem Anschein nach von einem Ort zum anderen, und von einer Erde zur anderen, ja auch zu den Erdkörpern am Ende des Weltalls versetzt werden können. Ähnliches kann auch der Mensch hinsichtlich seines Geistes erfahren, während sein Körper an seinem Ort bleibt. So geschah es auch mit mir, weil mir aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn verliehen wurde, mit Geistern als Geist, und zugleich mit Menschen als ein Mensch zu verkehren. ... Von den Erden im Sternenhimmel soll nun im Folgenden aufgrund wirklicher Erfahrung gesprochen werden, woraus es sich auch zeigen wird, wie die Versetzungen dahin in Betreff meines Geistes, während der Körper an seinem Ort blieb, vor sich gegangen sind. (ES 125,126)

Im wachen Zustand ward ich im Geist durch Engel vom Herrn zu einem gewissen Erdkörper im Sternenhimmel, unter Begleitung einiger Geister aus dieser Welt, geführt. Das Entrücken geschah rechtshin und dauerte zwei Stunden. Gegen die Grenze unserer Sonnen welt zeigte sich zuerst eine weißlich schimmernde, jedoch dichte Wolke, und hinter ihr ein feuriger Rauch, aus einem großen Schlund aufsteigend. Es war dies eine ungeheure Kluft, die auf dieser Seite unsere Sonnen welt von einigen Weltsystemen des Sternenhimmels trennt. Jener feurige Rauch erschien auf eine ziemlich große Strecke. Ich wurde über diesen Zwischenort getragen, und darauf erschienen unten in diesem Schlund oder Abgrund sehr viele Menschen, die Geister waren, (denn die Geister erscheinen alle in Menschengestalt und sind auch tatsächlich Menschen); ich hörte sie auch untereinander reden, aber woher und welcher Art sie waren, wurde mir nicht zu wissen gegeben; nur sagte mir einer von ihnen, sie seien Wache, damit nicht die Geister aus dieser Welt in eine andere im Weltall ohne gegebene Erlaubnis hinübergingen. Dass dem so sei, bestätigte sich auch, denn einige Geister, die unter der Begleitung waren, denen aber nicht gestattet war hinüberzugehen, fingen, als sie zu jenem großen Zwischenraum kamen an, gewaltig zu schreien, sie kämen um; denn sie waren gleich denen, die im letzten Kampf mit dem Tode ringen. Sie blieben deshalb diesseits des Abgrunds und konnten nicht hinübergebracht werden, denn der aus dem Schlund ausgehauchte feurige Rauch ergriff sie und quälte sie so.

Nachdem ich über jenen großen Abgrund hinübergebracht war, gelangte ich zuletzt an einen Ort, wo ich verweilte, und da erschienen mir oberhalb Geister, mit denen ich sprechen durfte. An ihrer Rede und an der Art die Dinge aufzufassen und darzulegen, bemerkte ich deutlich, dass sie aus einem fremden Erdkörper waren, denn sie unterschieden sich gänzlich von den Geistern unseres Sonnensystems; auch sie bemerkten an meiner Rede, dass ich aus der Ferne sei.

Nachdem wir eine Weile über Verschiedenes gesprochen hatten, fragte ich, welchen Gott sie verehren. Sie sagten, einen Engel, der ihnen wie ein göttlicher Mensch erscheine, denn er strahle von Licht; er unterrichte sie und gebe ihnen zu erkennen, was sie zu tun haben. Sie sagten ferner, sie wissen, dass der höchste Gott in der Sonne des Engelhimmels sei, und dass Er ihrem Engel und nicht ihnen erscheine und dass Er zu hoch sei, als dass sie Ihn anzubeten wagten. Der Engel, den sie verehrten, war eine Engelsgesellschaft, der vom Herrn verliehen wurde, ihnen vorzustehen und sie den Weg der Gerechtigkeit und Redlichkeit zu lehren. (ES 128-130)

Befragt über die Sonne ihrer Welt, die ihre Erde erleuchte, sagten sie, dass ihre Sonne sich flammig zeige, und als ich die Größe der Sonne unserer Welt darstellte, sagten sie, die ihrige sei kleiner. Ihre Sonne ist nämlich vor unseren Augen ein Stern, und von den Engeln hörte ich, dass er unter die kleineren gehöre. Sie sagten noch, dass man von ihrer Erde aus auch den Sternenhimmel erblicke, und dass ein Stern, größer als die übrigen, ihnen in der Abendgegend erscheine, von dem ihnen vom Himmel aus gesagt wurde, er sei unsere Sonne.

Hernach wurde mir das Auge geöffnet, dass ich einen Blick auf ihren Erdkörper selbst werfen könnte, und es erschienen viele Wiesen und Wälder mit belaubten Bäumen; dann auch wolltragende Schafe. Darauf sah ich einige Erdbewohner von geringerem Stand, angetan mit einem Gewand, wie es etwa die Landleute in Europa tragen. Es erschien auch ein Mann mit seiner Frau; letztere war von schönem Wuchs und anständigem Benehmen, der Mann gleichfalls. Aber worüber ich mich wunderte, er ging stolz einher, mit gleichsam hochmütigem Schritt, das Weib dagegen mit demütigem Gang. Es wurde mir von den Engeln gesagt, dass es so Sitte sei auf jener Erde, und dass solche Männer geliebt werden, weil sie dennoch gut seien. Sie sagten ferner, dass ihnen nicht erlaubt sei, mehrere Ehefrauen zu haben, weil dies gegen die Gesetze verstoße. Die Frau, die mir erschien, hatte vor der Brust ein weites Kleidungsstück, hinter dem sie sich verbergen konnte, und das so gemacht war, dass man die Arme hineinstecken und sich damit bekleiden und so ausgehen konnte. Den unteren Teil konnte man aufnehmen, und wenn so aufgenommen und um den Leib gelegt, war es der Brustbekleidung ähnlich, welche die Frauen unserer Erde tragen; aber dasselbe diente auch dem Mann zur Bekleidung, und ich sah, dass er es vom Weibe nahm, es über den Rücken zog und den unteren Teil niederließ, so wallte es ihm bis zu den Füßen wie eine Toga, und so bekleidet spazierte er einher. Was ich auf jener Erde sah, wurde nicht mit den Augen meines Leibes, sondern mit den Augen meines Geistes gesehen, und der Geist kann alles, was auf dem Erdkörper ist, sehen, wenn es vom Herrn verliehen wird. (ES 133,134)

Von einer zweiten Erde im Sternenhimmel

Nachher wurde ich vom Herrn zu einem Erdkörper geführt, der von unserer Erde noch weiter ablag als jener erste, von dem eben gehandelt worden. Dass er weiter ablag, ging daraus hervor, dass ich, um dahin zu gelangen, hinsichtlich meines Geistes während zweier Tage dahin geführt wurde: es lag dieser Erdkörper zur Linken, während der vorige zur Rechten war. Weil die Entfernung in der geistigen Welt nicht von der Ferne des Ortes, sondern von der Verschiedenheit des Zustandes herrührt, wie oben gesagt, so konnte ich aus der Dauer des Fortrückens dahin, das zwei Tage in Anspruch nahm, schließen, dass der Zustand des Inneren, welcher der Zustand der Neigungen und der Gedanken aus diesen ist, bei ihnen sich sehr von dem Zustand des Inneren, der den Geistern unserer Erde eigentümlich ist, unterscheidet. Weil ich hinsichtlich meines Geistes durch innere Zustandsveränderungen dahin geführt wurde, so wurde mir verliehen, die aufeinanderfolgenden Veränderungen zu beobachten, bevor ich dahin gelangte. Alles dies ging vor sich, während ich im wachen Zustand war.

Als ich dort angekommen war, erschien der Erdkörper selbst nicht, sondern es erschienen Geister aus jenem Erdkörper. Diese Geister erschienen sehr hoch über dem Haupt, und von da sahen sie mich herkommen; sie gewahrten von dorther, dass ich nicht aus ihrer Erde sei, sondern anderswoher aus der Ferne. Sie redeten mich deshalb von dort aus an, indem sie über Verschiedenes Fragen an mich richteten, worüber ich ihnen auch Antwort geben durfte. Unter anderem erzählte ich ihnen, aus welchem Erdkörper ich sei, und wie derselbe beschaffen sei, und nachher sprach ich von den Erdkörpern in unsrem Sonnensystem und auch von den Geistern des Erdkörpers oder des Planeten Merkur, dass diese zu vielen Erdkörpern herumreisen, um sich Kenntnisse von verschiedenen Dingen zu erwerben. Als sie das hörten, erwiderten sie, dieselben haben sie auch schon bei sich gesehen. (ES 138,139)

Ich befragte sie über den Gott, Den sie verehrten, und sie erwiderten, dass sie einen sichtbaren und einen unsichtbaren Gott verehrten, den sichtbaren Gott unter Menschengestalt und den unsichtbaren Gott unter keiner Gestalt. Ich erkannte an ihrer Sprache und auch an den mir mitgeteilten Denkvorstellungen, dass der sichtbare Gott unser Herr selbst sei, wie sie Ihn auch Herr nannten. (ES 141)

Die Geister, die in der Höhe sichtbar waren, wurden befragt, ob sie auf ihrer Erde unter der Herrschaft von Fürsten oder Königen leben. Darauf antworteten sie: sie wüssten nicht, was Herrschaft sei; sie lebten unter sich, geschieden in Völkerschaften, Familien und Häuser. Sie wurden ferner befragt, ob sie so in Sicherheit lebten; sie erwiderten: ja, in Sicherheit, weil keine Familie die andere um etwas beneide und nichts wegnehmen wolle. Sie wurden unwillig, dass sie darüber befragt wurden, wie wenn man sie der Feindseligkeit bezichtigte oder glaubte, sie bedürfen des Schutzes gegen Räuber. Was braucht man weiter, sagten sie, als Nahrung und Kleidung, um so zufrieden und ruhig beieinander zu wohnen?

Weiter befragt über ihre Erde sagten sie, dass es bei ihnen Wiesen, Blumengärten, Wälder voll fruchttragender Bäume und auch Seen mit Fischen gebe und auch Vögel von himmelblauer Farbe mit goldenen Federn, dazu groß und kleine vierfüßige Tiere. Unter den kleineren erwähnten sie solche, die einen hohen Rücken nach Art der Kamele auf unserer Erde haben; man esse jedoch ihr Fleisch nicht, sondern nur das Fleisch der Fische und außerdem Baumfrüchte und Gemüse des Bodens. Weiter sagten sie, dass sie nicht in gebauten Häusern wohnen, sondern in Hainen, wo sie sich zwischen den Zweigen Dächer zum Schutz gegen Regen und Sonnenhitze machen.

Als sie über ihre Sonne befragt wurden, die aus unserer Erde vor den Augen wie ein Stern erscheint, sagten sie, sie sei feurig rot und dem Anschein nach nicht größer als das Haupt eines Menschen. Von den Engeln wurde mir gesagt, dass der Stern, der ihre Sonne ist, zu den kleineren gehört und nicht weit vom Äquator des Himmels entfernt ist.

Es erschienen Geister, von ähnlichem Aussehen, wie sie als Menschen auf ihrer Erde gehabt hatten; ihr Gesicht war dem der Menschen auf unserer Erde nicht unähnlich, nur dass ihre Augen klein waren und ebenso die Nase. Weil mir dies etwas unschön vorkam, sagten sie, dass kleine Augen und eine kleine Nase ihnen für eine Schönheit gelte. Es erschien eine Frau mit einem Oberkleid angetan, worauf Rosen von verschiedenen Farben waren. Ich fragte, woraus sie sich auf ihrer Erde Kleider verfertigen, und sie antworteten, dass sie von Gräsern solche Teile nehmen, die sich in Fäden drehen lassen, und dass sie diese Fäden in doppelten und dreifachen Lagen zusammenfügen und mit Leinwasser befeuchten und ihnen so Festigkeit verleihen, und dass sie das Gewebe nachher mit Pflanzensäften färben.

Es wurde auch gezeigt, wie sie die Fäden bereiten: sie sitzen halb rückwärts gebeugt auf einem Stuhl, drehen die Fäden mit den Zehen zusammen und ziehen sie zusammengedreht an sich und bearbeiten sie mit ihren Händen.

Sie sagten noch, dass auf jener Erde der Mann nur eine Gattin habe, und dass sie zehn bis fünfzehn Kinder erzeugen. (ES 143-147)

Anmerkung: Über noch weitere Erden im Sternenhimmel wird der Leser auf das kleine Werk des Verfassers "Die Erdkörper im Weltall" verwiesen.






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Kapitel 36
Verschiedene Auszüge

Beständiges Nachdenken, und beständige Gegenwart des Herrn
bei den Engeln

Es wurde wahrgenommen, wie es sich in Ansehung des beständigen Nachdenkens verhält, dass es dem Menschen nicht angeboren ist, sondern dass es ihm von Jugend auf zur Gewohnheit geworden ist, so dass es zuletzt wie natürlich wird. So verhält es sich zum Beispiel mit dem Nachdenken über Dinge, denen der Mensch auf Spaziergängen begegnet, über die Bewegungen des Körpers und der Glieder, über seine Schritte, — in welches alles er durch Gewohnheit eingeleitet wird. Denn wenn er es nicht vorher erlernt hätte, würde er nicht einmal wissen, wie er auf seinen Füßen gehen solle; und dieser Dinge, die nicht erlernt und doch zur anderen Natur wurden, sind es beim Menschen sehr viele. So ist es auch mit seiner Sprache, sei sie die Muttersprache oder eine fremde: der Sinn fällt in die Worte, obgleich der Mensch nicht daran denkt, aus Gewohnheit; aber er musste dies lernen. Das gleiche ist es bei solchen, die Musik treiben. Alle Dinge des äußeren Körpers werden so zur Gewohnheit, indem die Muskeln und sogar das Gesicht und das Ohr auf wunderbare Weise unterrichtet werden.

Wenn jemand spricht, so ist das Gesicht und das Gehör in einer verschiedenen Weise gegenwärtig. Besonders wenn jemand mit einer Person von hohem Rang spricht, so ist ein Gefühl von Achtung in jeder kleinen Einzelheit seines Benehmens, das in gleicher Weise erworben ist. So ist es auch mit dem Menschen, der wiedergeboren wird. Es wurde wahrgenommen, dass in Sachen des Gewissens, Gewissenhaftigkeit beim Menschen, in jedem einzelnen seines Denkens und Handelns ist, obgleich er sich dessen nicht bewusst ist; beim Frommen ist Frommes in allem und jedem; beim Gehorsamen Gehorsam; beim Liebestätigen Nächstenliebe; beim ehelich gesinnten eheliche Liebe. Bei allen diesen Fällen ist der herrschende Grundsatz beständig in der kleinsten Einzelheit gegenwärtig, obgleich der Mensch sich dessen nicht bewusst ist.

So ist die Gegenwart des Herrn bei den himmlischen Engeln, die, obgleich sie es nicht wissen, doch des Herrn ist. Wenn es daher heißt, dass man beständig an den Herrn denken soll, so ist es das, was damit gemeint ist; nicht dass der Mensch mit seinen Gedanken beständig und bewusst auf diesem einen Gegenstand verweilen soll, dieses mag im Anfang getan werden, bis eine solche Beständigkeit des Denkens erworben ist. (D.Sp. 4226)

Gewissen

Im wahren Gewissen ist das eigentliche geistige Leben des Menschen, denn in ihm ist sein Glaube, verbunden mit der Liebestätigkeit; weshalb aus dem Gewissen handeln, bei denjenigen, die ein solches haben, soviel ist, als aus ihrem geistigen Leben handeln, und gegen das Gewissen handeln, ihnen soviel ist als gegen dieses ihr Leben handeln. Daher kommt, dass sie in ihrer Friedensruhe und in innerer Glückseligkeit sind, wenn sie nach dem Gewissen handeln, und in Unruhe und Schmerz, wenn sie gegen dasselbe handeln; dieser Schmerz ist es, der Gewissensbiss genannt wird.

Der Mensch hat ein Gewissen für das Gute und ein Gewissen für das Gerechte. Das Gewissen des Guten ist das Gewissen des inneren Menschen, und das Gewissen des Gerechten ist das Gewissen des äußeren Menschen. Das Gewissen des Guten ist: den Vorschriften des Glaubens gemäß aus innerer Neigung handeln, das Gewissen des Gerechten aber ist: den bürgerlichen und sittlichen Gesetzen gemäß aus äußerer Neigung handeln. Diejenigen, die ein Gewissen für das Gute haben, haben auch ein Gewissen für das Gerechte; diejenigen aber, die nur ein Gewissen für das Gerechte haben, sind im Vermögen, das Gewissen für das Gute zu empfangen, und empfangen es auch, wenn sie unterwiesen werden.

Das Gewissen bei denen, die in der Liebestätigkeit gegen den Nächsten stehen, ist ein Gewissen des Wahren, weil es durch den Glauben des Wahren gebildet wird. Bei denen aber, die in der Liebe zum Herrn sind, ist ein Gewissen des Guten, weil es durch die Liebe zum Wahren gebildet wird. Das Gewissen von diesen ist ein höheres Gewissen und wird ein innewerden des Wahren aus dem Guten genannt. Diejenigen, die ein Gewissen des Wahren haben, sind aus dem geistigen Reich des Herrn, diejenigen hingegen, die das höhere Gewissen haben, welches Innewerden genannt wird, sind aus dem himmlischen Reich des Herrn. (NJHL 133-135)

Die Nachsicht des Herrn mit den verschiedenartigen Gewissen
der Menschen

Beim Menschen gibt es gar keine reine verstandesmäßige Wahrheit, d.h. göttliche Wahrheit, sondern die Wahrheiten des Glaubens, die beim Menschen sich finden, sind Scheinwahrheiten, denen sich die Sinnestäuschungen anschließen, und diesen die Falschheiten der Begierden der Selbst- und Weltliebe; solche Wahrheiten sind bei dem Menschen. Wie unrein sie sind, kann man daraus erkennen, dass ihnen dergleichen beigefügt ist. Dennoch aber verbindet Sich der Herr mit dem Menschen in diesem Unreinen, denn Er beseelt und belebt es mit Unschuld und Liebestätigkeit, und bildet so das Gewissen.

Die Wahrheiten des Gewissens sind mancherlei, nämlich gemäß der Religion eines jeden, und der Herr will sie nicht verletzten, weil der Mensch von ihnen erfüllt ist, und eine Heiligkeit darein gesetzt hat, sofern sie nur nicht dem Guten des Glaubens entgegen sind. Der Herr zerdrückt niemanden, sondern Er lenkt, was man daraus erkennen kann, dass in jeglicher Glaubensmeinung innerhalb der Kirche solche sind, die mit einem Gewissen beschenkt werden, das jedoch um so besser ist, je näher seine Wahrheiten den echten Wahrheiten des Glaubens kommen. (HG 2053)

Die Freuden des Lebens

Es existiert kein Vergnügen im Körper, es entstehe und bestehe denn durch einen inwendigen Trieb; und nie ein inwendiger Trieb, als von einem noch inwendigeren Trieb, in dem ein Nutzzweck, und eine Endabsicht ist. Dieses seiner Ordnung nach immer inwendiger Werdende und bis zum Innersten hinein Reichende empfindet der Mensch, solang er im Körper lebt, nicht, und die meisten wissen kaum, dass es ein solches gibt, geschweige dass die Vergnügungen daher stammen, während doch im Äußern durchaus nichts entstehen kann, außer von dem der Ordnung nach Inwendigeren her, da die Vergnügungen bloß die letzten Wirkungen sind. ...

Dies kann jeder abnehmen schon an dem Sehen und dessen Vergnügungen; gibt es kein inwendigeres Sehen, so kann das Auge gar nicht sehen; das Sehen des Auges entsteht aus dem inwendigeren Sehen, daher auch der Mensch nach dem Leben des Leibes ebenso sieht, und viel besser, als da er im Leibe lebte, jedoch nicht Weltliches und Leibliches, sondern die im anderen Leben erscheinenden Dinge. Die, welche blind waren im Leben des Leibes, sehen im anderen Leben ebenso wie die, welche scharfsichtig waren; daher auch der Mensch, wenn er schläft, in seinen Träumen ebenso sieht, wie wenn er wacht. Mit dem inneren Gesicht durfte ich die Dinge sehen, die im anderen Leben sind, klarer als ich diejenigen sehe, die in der Welt sind: woraus hervorgeht, dass das äußere Sehen entsteht aus dem inwendigen Sehen, und dieses aus einem noch inwendig eren, und so fort: ebenso verhält es sich mit jedem anderen Sinn, und mit jedem Vergnügen.

Einige sind der Meinung, dass nie in den Vergnügungen des Leibes und der sinnlichen Dinge leben dürfe, wer im anderen Leben selig sein will, sondern dass er allem entsagen müsse, indem sie sagen, dass dieses Leibliche und Weltliche es sei, was den Menschen abzieht und abhält vom geistigen und himmlischen Leben. Aber die, welche dieser Meinung sind, und deswegen sich, wenn sie in der Welt leben, von freien Stücken in Ungemach verstoßen, sind nicht unterrichtet, wie sich die Sache verhält: es ist niemanden verboten, der Vergnügungen des Leibes und der sinnlichen Dinge zu genießen, nämlich der Vergnügungen irdischer Besitzungen und Güter; der Vergnügungen von Ehrenstellen und Ämtern im Staat; der Vergnügungen der ehelichen Liebe, und der Liebe gegen kleine und große Kinder; der Vergnügungen der Freundschaft und der Unterhaltung mit seinesgleichen; der Vergnügungen des Gehörs oder der Lieblichkeiten des Gesanges und der Musik; der Vergnügungen des Sehens oder der Schönheiten, die mannigfaltig sind, z.B. elegante Kleider, geschmackvolle und schön möblierte Wohnungen, schöne Gärten und ähnliches, was durch sein Harmonisches angenehm ist; der Vergnügungen des Geruchssinnes oder der Wohlgerüche [suavitatum odoris]; der Vergnügungen des Geschmacks oder der Süßigkeiten, und des Erfrischenden aus Speisen und Getränken, der Vergnügungen des Tastsinnes; denn sie sind, wie gesagt, die äußersten oder körperlichen Triebe [affectiones], herkommend von innerlichen Trieben.

Die innerlichen Triebe, die lebendig sind, haben alle ihr Angenehmes aus dem Guten und Wahren, und das Gute und Wahre hat sein Angenehmes von der Liebestätigkeit und dem Glauben, somit vom Herrn, mithin vom eigentlichen Leben, weshalb eben die daher stammenden Triebe und Vergnügungen lebendig sind. Und weil die echten Vergnügungen ihren Ursprung von daher haben, so sind sie niemanden untersagt, ja wenn sie von daher ihren Ursprung haben, so übertrifft ihr Angenehmes unendlich das Angenehme, das nicht von daher stammt. Dieses ist im Vergleich mit jenem unrein, wie zum Beispiel das Vergnügen der ehelichen Liebe, wenn es von der wahren ehelichen Liebe stammt, so übertrifft es unendlich das nicht von daher stammende Vergnügen, so sehr, dass die, welche in der wahren ehelichen Liebe sind, in himmlischer Wonne und Seligkeit sind, denn sie kommt vom Himmel hernieder. Was auch die, welche von der Ältesten Kirche waren, bekannten. Das Angenehme aus den Ehebrüchen, das die Ehebrecher empfinden, war ihnen so abscheulich, dass sie davor schauderten, wenn sie nur daran dachten. Hieraus kann man erkennen, wie beschaffen das Angenehme ist, das nicht vom wahren Lebensquell oder vom Herrn herabkommt.

Dass die oben erwähnten Vergnügungen dem Menschen durchaus nicht untersagt sind, ja, so wenig untersagt, dass sie dann erst Vergnügungen sind, wenn sie von ihrem wahren Ursprung kommen, kann man auch daraus erkennen, dass sehr viele, die in Macht, Würde und Wohlstand lebten in der Welt, und alle Vergnügungen sowohl des Leibes als der Sinnlichkeit im Überfluss hatten, unter den Glücklichen und Seligen im Himmel sind, und bei ihnen nun innerlich Angenehmes und Seliges lebt, weil dieses seinen Ursprung herleitete vom Guten der Liebestätigkeit und vom Wahren des Glaubens an den Herrn, und weil von der Liebestätigkeit und dem Glauben an den Herrn, so betrachteten sie all ihre Vergnügungen vom Gesichtspunkt des Nutzwirkens (usu s) aus, welches ihr Zweck war. Das Nutzwirken selbst war ihnen am angenehmsten, daher denn das Angenehme ihrer Vergnügen. (HG 994, 995)

Naturalismus

Heutzutage hat der Naturalismus die Kirche beinahe überschwemmt, und dieser kann nur durch Vernunftgründe entfernt werden, wodurch der Mensch einsehen kann, dass sich eine Sache so verhält.

Der ganze Naturalismus kommt daher, dass man über das Göttliche aus den Eigenschaften der Natur, nämlich aus Stoff, Zeit und Raum denkt; ein Geist, der daran festhält und nur das glauben will, was er versteht, musst notwendig seinen Verstand verfinstern, und vermöge des Dunkels, womit er ihn umhüllt, leugnen, dass es eine göttliche Vorsehung, eine Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit gebe, während doch diese ganz so beschaffen sind, wie sie die Religion lehrt, sowohl innerhalb der Natur als oberhalb derselben, aber mit dem Verstand können sie nur dann begriffen werden, wenn man Zeit und Raum aus den Denkvorstellungen entfernt; denn diese sind einigermaßen in allen Denkvorstellungen enthalten. Wird aber Zeit und Raum nicht aus denselben entfernt, dann kann man nur auf den Gedanken kommen, dass die Natur alles sei, dass sie aus sich existiere, dass das Leben aus ihr stamme, und dass somit ihr Innerstes das sei, was man Gott nennt; wie auch, dass alles außer der Natur nur in der Idee existiere.

Ich weiß wohl, dass sich manche wundern werden, dass etwas existieren soll, wo weder Raum noch Zeit ist, und dass die Gottheit selbst nichts damit zu schaffen habe, und dass auch die Geister nicht in Zeit und Raum leben, sondern nur in den Erscheinungen derselben, während doch das göttlich Geistige das eigentliche Wesen aller Dinge ist, die existiert haben und noch existieren, und dass ohne dasselbe die natürlichen Dinge wie Körper ohne Seelen sind, die zu Leichnamen (cadavera) werden. Jeder Mensch, der vermöge seiner Gedanken von der Natur zum Naturalisten geworden ist, bleibt auch wirklich ein solcher nach seinem Tode, und nennt alles, was er in der geistigen Welt sieht, natürlich, weil es ebenso erscheint. Sie werden aber dennoch von den Engeln darüber aufgeklärt und belehrt, dass es nicht natürliche Dinge sind, sondern nur so erscheinen. Sie werden auch wirklich dahin gebracht, dass sie erklären, es sei wirklich so; gleichwohl aber fallen sie wieder in ihre Meinung zurück und verehren die Natur, wie sie dies in der Welt taten, und zuletzt trennen sie sich von den Engeln und stürzen in die Hölle, aus der sie in Ewigkeit nicht mehr herausgebracht werden können; und zwar aus dem Grund, weil sie keine geistige Seele, sondern nur eine natürliche Seele haben, wie die Tiere, aber doch mit dem Vermögen zu denken und zu sprechen, weil sie als Menschen geboren sind.

Weil aber heutzutage die Höllen mehr als je mit solchen angefüllt werden, so ist es von Wichtigkeit, dass diese dichte aus der Natur entstehende Finsternis, welche die Pforten des menschlichen Verstandes in unserer Zeit verstopfen und verzäunen, durch das Licht der Vernunft, das aus dem Geistigen stammt, entfernt werde. (EKO 1220)

Der Ursprung der menschlichen Sprache

Die menschliche Sprache ist in ihrem ersten Ursprung der Zweck, den der Mensch durch die Rede offenbaren will. Dieser Zweck ist seine Liebe, denn was der Mensch liebt, das hat er zum Zweck; aus diesem fließt das Denken des Menschen und zuletzt die Rede. Dass es so ist, kann jeder wissen und wahrnehmen, der es wohl erwägt. Dass der Zweck das erste der Rede ist, ergibt sich aus der allgemeinen Regel, dass einem jeden Verstehen ein Zweck innewohnt, und dass es ohne Zweck kein Verstehen gibt Das Denken ist das zweite bei der Rede, was aus jenem ersten entspringt, denn niemand kann reden ohne zu denken, und denken ohne Zweck. Dass hieraus die Rede in Worten hervorgeht, und dass diese das letzte ist, was im eigentlichen Sinn Rede genannt wird, ist bekannt. Weil es so ist, achtet der Mensch, der auf die Rede eines anderen merkt, nicht auf die Worte oder Ausdrücke der Rede, sondern auf den Sinn derselben, der dem Denken dessen, der redet, angehört. Und wer weise ist, achtet auf den Zweck, um dessentwillen jener aus seinem Denken so geredet hat, d.h., was er beabsichtigt und was er liebt. Diese drei Momente stellen sich in der Rede des Menschen dar, und die Rede in Worten dient ihnen als letzte Unterlage. (HG 9407)


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